KVM-Node
Diese Anleitung beschreibt die Konfiguration von KVM-Nodes für das sourceDESK-Plugin für KVM-vServer. Als System wird hier CentOS 6 verwendet, dies sollte 64-bit sein, auch wenn 32-bit theoretisch von KVM unterstützt wird.
Inhaltsverzeichnis
Software-Installation
Zuerst prüfen wir, ob die verbaute CPU Hardware-Virtualisierung unterstützt.
egrep '(vmx|svm)' --color /proc/cpuinfo
In der Ausgabe muss vmx oder svm auftauchen, ansonsten kann die CPU nicht für KVM verwendet werden.
Nun installieren wir KVM und Tools zur Verwaltung.
yum -y install kvm libvirt python-virtinst qemu-kvm uuid bridge-utils
Konfiguration
Zuerst sollte der Hostname des Nodes konfiguriert werden. Dieser wird in die Datei /etc/sysconfig/network eingetragen und über das Kommando hostname gesetzt.
Die System-Zeit und die Zeitzone sollte überprüft werden, diese Einstellungen müssen korrekt sein. Die Zeitzone können wir wie folgt auf die deutsche Zeitzone stellen:
rm -f /etc/localtime ln -s /usr/share/zoneinfo/Europe/Berlin /etc/localtime
Die Zeit können wir recht einfach synchronisieren, sofern das Paket ntp installiert ist:
ntpdate pool.ntp.org
Um den SSH-Login schneller zu machen, bearbeiten wir die Datei /etc/ssh/sshd_config und fügen folgendes am Ende ein:
UseDNS no
Eine Portänderung von SSH ist möglich, auch wenn wir davon abraten. Wenn der Port geändert wird, auf jeden Fall einen Port kleiner als 1024 wählen! Passwort-Authentifizierung darf nicht deaktiviert werden.
Wir konfigurieren nun den Autostart für den Daemon:
chkconfig libvirtd on
Jetzt wird noch die Netzwerkkonfiguration durchgeführt. Dazu erstellen wir die Datei /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-br0 mit folgendem Inhalt:
DEVICE="br0" NM_CONTROLLED="yes" ONBOOT=yes TYPE=Bridge BOOTPROTO=none IPADDR=... PREFIX=... GATEWAY=... DNS1=... DNS2=... DEFROUTE=yes IPV4_FAILURE_FATAL=yes IPV6INIT=no
Bitte nehmen Sie die Werte IPADDR, PREFIX, GATEWAY, DNS1 und DNS2 aus der Datei /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-eth0. In dieser Datei kommentieren Sie zusätzliche die Werte BOOTPROTO, IPADDR, PREFIX, GATEWAY, DNS1 und DNS2 mit einem vorangestellten # aus. Hinzu fügen Sie bitte am Ende der Datei den Wert BRIDGE=br0.
Zum Schluss starten wir den Server neu:
shutdown -r now
Templates
Da die Betriebssystem-Installation bei KVM vom Nutzer via VNC erfolgt, ist eine ISO-Datei notwendig, die dann beim Boot-Vorgang eingebunden wird. Es kann hier also theoretisch jedes Betriebssystem verwendet werden, auch Windows.
Die entsprechenden Distributionen kann man also direkt auf der jeweiligen Seite der Distribution herunterladen.
Der Einfachheit halber nutzt sourceDESK nur ISO-Dateien aus dem Verzeichnis /var/lib/libvirt/iso. Dorthin laden Sie bitte sämtliche ISO-Dateien, die Sie mit KVM verwenden möchten.
Zu Testzwecken laden wir einfach eine minimale Debian-Version mit Netinstall:
cd /var/lib/libvirt/iso wget http://cdimage.debian.org/debian-cd/8.5.0/amd64/iso-cd/debian-8.5.0-amd64-netinst.iso
Testen
Wir erstellen nun die Verzeichnisse /home/xml und /home/hdd:
mkdir -p /home/xml mkdir -p /home/hdd
Wir erstellen nun die Datei /home/xml/test.xml mit folgendem Inhalt:
<domain type='kvm'> <name>test</name> <uuid>f5b8c05b-9c7a-3211-49b9-2bd635f7e2aa</uuid> <memory>1048576</memory> <currentMemory>1048576</currentMemory> <vcpu>1</vcpu> <os> <type>hvm</type> <boot dev='cdrom'/> </os> <features> <acpi/> </features> <clock offset='utc'/> <on_poweroff>destroy</on_poweroff> <on_reboot>restart</on_reboot> <on_crash>destroy</on_crash> <devices> <emulator>/usr/bin/kvm</emulator> <disk type="file" device="disk"> <driver name="qemu" type="raw"/> <source file="/home/hdd/test.img"/> <target dev="vda" bus="virtio"/> <address type="pci" domain="0x0000" bus="0x00" slot="0x04" function="0x0"/> </disk> <disk type="file" device="cdrom"> <driver name="qemu" type="raw"/> <source file="/home/iso/debian-8.5.0-amd64-netinst.iso"/> <target dev="hdc" bus="ide"/> <readonly/> <address type="drive" controller="0" bus="1" target="0" unit="0"/> </disk> <interface type='bridge'> <source bridge='br0'/> <mac address="00:00:A3:B0:56:10"/> </interface> <controller type="ide" index="0"> <address type="pci" domain="0x0000" bus="0x00" slot="0x01" function="0x1"/> </controller> <input type='mouse' bus='ps2'/> <graphics type='vnc' port='5900' listen='0.0.0.0' passwd='test1234'/> <console type='pty'> <target port='0'/> </console> </devices> </domain>
Nun muss die Festplatte noch erstellt werden, wir nutzen hierzu qcow2 als Image-Format:
qemu-img create -f qcow2 /home/hdd/test.img 10G
Damit haben eine 10 GB große Festplatte und erstellen nun den vServer mit einem CPU-Kern und 1 GB RAM:
virsh create /home/xml/test.xml
Nun sollte die VM ein virtuelles Interface vnet0 bei der Bridge br0 bekommen haben, das überprüfen wir:
brctl show
Es sollte nun auch ein VNC-Server auf Port 5900 gestartet wurden sein, dies können wir auch prüfen:
netstat -nap | egrep '(kvm|qemu)'
Als nächstes verbinden wir uns mit einem VNC-Client auf den Host-Server auf Port 5900, hier hört der VNC-Server der VM. Das Passwort lautet test1234.
Freie IP-Adressen
Damit sourceDESK weiß, welche IP-Adressen für die vServer noch zur Verfügung stehen, muss die Datei /root/free-v4.txt und/oder /root/free-v6.txt angelegt werden. In diese Dateien wird pro Zeile eine freie IPv4-/IPv6-Adresse eingetragen, sowie getrennt durch ein Semikolon das Gateway.
Beispiel:
1.2.3.4;5.6.7.8 5.6.7.8;5.6.7.8 9.0.1.2;5.6.7.8
Hinzufügen
Beim Hinzufügen eines Produktes in sourceDESK muss nur der Hostname (eventuell mit geändertem SSH-Port, zum Beispiel vm01.sourceway.de:923) und das Root-Passwort angegeben werden.
Sie können sodann die Einstellungen für den vServer vornehmen, hier können Sie die Anzahl der CPU-Kerne, den Arbeitsspeicher und die Festplatte einstellen.