KVM-Node: Unterschied zwischen den Versionen

Aus sourceDESK Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 1: Zeile 1:
Diese Anleitung beschreibt die Konfiguration von KVM-Nodes für das sourceDESK-Plugin für KVM-vServer. Als System wird hier '''Debian 8''' verwendet, dies sollte 64-bit sein, auch wenn 32-bit theoretisch von KVM unterstützt wird.
+
Diese Anleitung beschreibt die Konfiguration von KVM-Nodes für das sourceDESK-Plugin für KVM-vServer. Als System wird hier '''CentOS 7''' verwendet, dies sollte 64-bit sein, auch wenn 32-bit theoretisch von KVM unterstützt wird.
  
 
== Software-Installation ==
 
== Software-Installation ==
Zeile 13: Zeile 13:
  
 
<syntaxhighlight lang="bash">
 
<syntaxhighlight lang="bash">
apt-get install qemu-kvm libvirt-bin bridge-utils uuid
+
yum -y install @virt* dejavu-lgc-* xorg-x11-xauth tigervnc libguestfs-tools policycoreutils-python bridge-utils uuid
 
</syntaxhighlight>
 
</syntaxhighlight>
  
Zeile 22: Zeile 22:
  
 
<syntaxhighlight lang="bash">
 
<syntaxhighlight lang="bash">
dpkg-reconfigure tzdata
+
rm -f /etc/localtime
 +
ln -s /usr/share/zoneinfo/Europe/Berlin /etc/localtime
 
</syntaxhighlight>
 
</syntaxhighlight>
  
Wir müssen nun sicherstellen, dass der Netzwerk-Manager von Debian deaktiviert ist. Gleichzeitig aktivieren wir die Autostart-Funktion von KVM:
+
Die Zeit können wir recht einfach synchronisieren, sofern das Paket ntp installiert ist:
  
 
<syntaxhighlight lang="bash">
 
<syntaxhighlight lang="bash">
systemctl stop NetworkManager.service
+
ntpdate pool.ntp.org
systemctl disable NetworkManager.service
+
update-rc.d libvirtd defaults
+
 
</syntaxhighlight>
 
</syntaxhighlight>
  
Eine Portänderung von SSH ist möglich, auch wenn wir davon abraten. Wenn der Port geändert wird, auf jeden Fall einen Port kleiner als 1024 wählen! Passwort-Authentifizierung darf nicht deaktiviert werden.
+
Um den SSH-Login schneller zu machen, bearbeiten wir die Datei ''/etc/ssh/sshd_config'' und fügen folgendes am Ende ein:
  
Jetzt kommt der komplizierteste Schritt bei KVM: Die Netzwerkkonfiguration. Wir nutzen hierzu eine Netzwerk-Brücke (Bridge).
+
<syntaxhighlight lang="bash">
 +
UseDNS no
 +
</syntaxhighlight>
  
Wir erstellen die Bridge ''br0'' mit folgendem Kommando von ''bridge-utils'':
+
Eine Portänderung von SSH ist möglich, auch wenn wir davon abraten. Wenn der Port geändert wird, auf jeden Fall einen Port kleiner als 1024 wählen! Passwort-Authentifizierung darf nicht deaktiviert werden.
 +
 
 +
Wir müssen nun sicherstellen, dass Packet Forwarding aktiviert ist. Gleichzeitig konfigurieren wir den Autostart für den Daemon:
  
 
<syntaxhighlight lang="bash">
 
<syntaxhighlight lang="bash">
brctl addbr br0
+
sed -i 's/^\(net.ipv4.ip_forward =\).*/\1 1/' /etc/sysctl.conf
 +
sysctl -p
 +
chkconfig libvirtd on
 
</syntaxhighlight>
 
</syntaxhighlight>
  
Als nächstes müssen wir einen Autostart der Bridge beim Server-Start einrichten. Wir gehen mit dieser Konfiguration davon aus, dass ''eth0'' zum Zugriff auf das Netzwerk durch den Server genutzt wird. Andernfalls muss das Interface entsprechend geändert werden. Wir müssen nun die Datei ''/etc/network/interfaces'' bearbeiten. Am Ende der Datei fügen wir folgende Konfiguration für die Bridge ein:
+
Jetzt wird noch die Netzwerkkonfiguration durchgeführt:
  
 
<syntaxhighlight lang="bash">
 
<syntaxhighlight lang="bash">
auto br0
+
chkconfig network on
iface br0 inet dhcp
+
yum -y erase NetworkManager
        bridge_ports eth0
+
cp -p /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-{eth0,br0}
        bridge_stp off
+
sed -i -e'/HWADDR/d' -e'/UUID/d' -e's/eth0/br0/' -e's/Ethernet/Bridge/' /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-br0
        bridge_fd 0
+
echo DELAY=0 >> /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-br0
        bridge_maxwait 0
+
echo 'BOOTPROTO="none"' >> /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-eth0
 +
echo BRIDGE=br0 >> /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-eth0
 +
brctl show
 
</syntaxhighlight>
 
</syntaxhighlight>
  
Diese Konfiguration geht davon aus, dass DHCP für die IP-Adresse verwendet ist. Ist dies nicht der Fall, übernehmen Sie bitte die IP-Konfiguration von ''eth0''. ''eth0'' taucht später nicht mehr in der Konfigurations-Datei aus, das komplette Netzwerk läuft über die Bridge.
+
Zum Schluss starten wir den Server neu:
  
Wir starten den Server nun neu. Nach dem Neustart muss ''ifconfig'' zeigen, dass die Bridge ''br0'' eine IP-Adresse hat und ''eth0'' keine IP-Adresse mehr zugeordnet ist. Damit ist die Netzwerk-Konfiguration abgeschlossen.
+
<syntaxhighlight lang="bash">
 +
shutdown -r now
 +
</syntaxhighlight>
  
 
== Templates ==
 
== Templates ==
Zeile 63: Zeile 72:
 
Die entsprechenden Distributionen kann man also direkt auf der jeweiligen Seite der Distribution herunterladen.
 
Die entsprechenden Distributionen kann man also direkt auf der jeweiligen Seite der Distribution herunterladen.
  
Der Einfachheit halber nutzt sourceDESK nur ISO-Dateien aus dem Verzeichnis ''/home/iso'', welches Sie anlegen müssen. Dorthin laden Sie bitte sämtliche ISO-Dateien, die Sie mit KVM verwenden möchten.
+
Der Einfachheit halber nutzt sourceDESK nur ISO-Dateien aus dem Verzeichnis ''/var/lib/libvirt/iso''. Dorthin laden Sie bitte sämtliche ISO-Dateien, die Sie mit KVM verwenden möchten.
  
 
Zu Testzwecken laden wir einfach eine minimale Debian-Version mit Netinstall:
 
Zu Testzwecken laden wir einfach eine minimale Debian-Version mit Netinstall:
  
 
<syntaxhighlight lang="bash">
 
<syntaxhighlight lang="bash">
mkdir -p /home/iso
+
cd /var/lib/libvirt/iso
cd /home/iso
+
 
wget http://cdimage.debian.org/debian-cd/8.5.0/amd64/iso-cd/debian-8.5.0-amd64-netinst.iso
 
wget http://cdimage.debian.org/debian-cd/8.5.0/amd64/iso-cd/debian-8.5.0-amd64-netinst.iso
 
</syntaxhighlight>
 
</syntaxhighlight>
Zeile 159: Zeile 167:
  
 
== Freie IP-Adressen ==
 
== Freie IP-Adressen ==
Damit sourceDESK weiß, welche IP-Adressen für die vServer noch zur Verfügung stehen, muss die Datei ''/root/free-v4.txt'' und/oder ''/root/free-v6.txt'' angelegt werden. In diese Dateien wird pro Zeile eine freie IPv4-/IPv6-Adresse eingetragen.
+
Damit sourceDESK weiß, welche IP-Adressen für die vServer noch zur Verfügung stehen, muss die Datei ''/root/free-v4.txt'' und/oder ''/root/free-v6.txt'' angelegt werden. In diese Dateien wird pro Zeile eine freie IPv4-/IPv6-Adresse eingetragen, sowie getrennt durch ein Semikolon das Gateway.
  
 
Beispiel:
 
Beispiel:
  
 
<syntaxhighlight lang="bash">
 
<syntaxhighlight lang="bash">
1.2.3.4
+
1.2.3.4;5.6.7.8
5.6.7.8
+
5.6.7.8;5.6.7.8
9.0.1.2
+
9.0.1.2;5.6.7.8
 
</syntaxhighlight>
 
</syntaxhighlight>
  

Version vom 31. August 2016, 14:31 Uhr

Diese Anleitung beschreibt die Konfiguration von KVM-Nodes für das sourceDESK-Plugin für KVM-vServer. Als System wird hier CentOS 7 verwendet, dies sollte 64-bit sein, auch wenn 32-bit theoretisch von KVM unterstützt wird.

Software-Installation

Zuerst prüfen wir, ob die verbaute CPU Hardware-Virtualisierung unterstützt.

egrep '(vmx|svm)' --color /proc/cpuinfo

In der Ausgabe muss vmx oder svm auftauchen, ansonsten kann die CPU nicht für KVM verwendet werden.

Nun installieren wir KVM und Tools zur Verwaltung.

yum -y install @virt* dejavu-lgc-* xorg-x11-xauth tigervnc libguestfs-tools policycoreutils-python bridge-utils uuid

Konfiguration

Zuerst sollte der Hostname des Nodes konfiguriert werden. Dieser wird in die Datei /etc/hostname eingetragen und über das Kommando hostname gesetzt.

Die System-Zeit und die Zeitzone sollte überprüft werden, diese Einstellungen müssen korrekt sein. Die Zeitzone können wir wie folgt auf die deutsche Zeitzone stellen:

rm -f /etc/localtime
ln -s /usr/share/zoneinfo/Europe/Berlin /etc/localtime

Die Zeit können wir recht einfach synchronisieren, sofern das Paket ntp installiert ist:

ntpdate pool.ntp.org

Um den SSH-Login schneller zu machen, bearbeiten wir die Datei /etc/ssh/sshd_config und fügen folgendes am Ende ein:

UseDNS no

Eine Portänderung von SSH ist möglich, auch wenn wir davon abraten. Wenn der Port geändert wird, auf jeden Fall einen Port kleiner als 1024 wählen! Passwort-Authentifizierung darf nicht deaktiviert werden.

Wir müssen nun sicherstellen, dass Packet Forwarding aktiviert ist. Gleichzeitig konfigurieren wir den Autostart für den Daemon:

sed -i 's/^\(net.ipv4.ip_forward =\).*/\1 1/' /etc/sysctl.conf
sysctl -p 
chkconfig libvirtd on

Jetzt wird noch die Netzwerkkonfiguration durchgeführt:

chkconfig network on
yum -y erase NetworkManager
cp -p /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-{eth0,br0}
sed -i -e'/HWADDR/d' -e'/UUID/d' -e's/eth0/br0/' -e's/Ethernet/Bridge/' /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-br0
echo DELAY=0 >> /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-br0
echo 'BOOTPROTO="none"' >> /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-eth0
echo BRIDGE=br0 >> /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-eth0
brctl show

Zum Schluss starten wir den Server neu:

shutdown -r now

Templates

Da die Betriebssystem-Installation bei KVM vom Nutzer via VNC erfolgt, ist eine ISO-Datei notwendig, die dann beim Boot-Vorgang eingebunden wird. Es kann hier also theoretisch jedes Betriebssystem verwendet werden, auch Windows.

Die entsprechenden Distributionen kann man also direkt auf der jeweiligen Seite der Distribution herunterladen.

Der Einfachheit halber nutzt sourceDESK nur ISO-Dateien aus dem Verzeichnis /var/lib/libvirt/iso. Dorthin laden Sie bitte sämtliche ISO-Dateien, die Sie mit KVM verwenden möchten.

Zu Testzwecken laden wir einfach eine minimale Debian-Version mit Netinstall:

cd /var/lib/libvirt/iso
wget http://cdimage.debian.org/debian-cd/8.5.0/amd64/iso-cd/debian-8.5.0-amd64-netinst.iso

Testen

Wir erstellen nun die Verzeichnisse /home/xml und /home/hdd:

mkdir -p /home/xml
mkdir -p /home/hdd

Wir erstellen nun die Datei /home/xml/test.xml mit folgendem Inhalt:

<domain type='kvm'>
  <name>test</name>
  <uuid>f5b8c05b-9c7a-3211-49b9-2bd635f7e2aa</uuid>
  <memory>1048576</memory>
  <currentMemory>1048576</currentMemory>
  <vcpu>1</vcpu>
  <os>
    <type>hvm</type>
    <boot dev='cdrom'/>
  </os>
  <features>
    <acpi/>
  </features>
  <clock offset='utc'/>
  <on_poweroff>destroy</on_poweroff>
  <on_reboot>restart</on_reboot>
  <on_crash>destroy</on_crash>
  <devices>
    <emulator>/usr/bin/kvm</emulator>
    <disk type="file" device="disk">
      <driver name="qemu" type="raw"/>
      <source file="/home/hdd/test.img"/>
      <target dev="vda" bus="virtio"/>
      <address type="pci" domain="0x0000" bus="0x00" slot="0x04" function="0x0"/>
    </disk>
    <disk type="file" device="cdrom">
      <driver name="qemu" type="raw"/>
      <source file="/home/iso/debian-8.5.0-amd64-netinst.iso"/>
      <target dev="hdc" bus="ide"/>
      <readonly/>
      <address type="drive" controller="0" bus="1" target="0" unit="0"/>
    </disk>
    <interface type='bridge'>
      <source bridge='br0'/>
      <mac address="00:00:A3:B0:56:10"/>
    </interface>
    <controller type="ide" index="0">
      <address type="pci" domain="0x0000" bus="0x00" slot="0x01" function="0x1"/>
    </controller>
    <input type='mouse' bus='ps2'/>
    <graphics type='vnc' port='5900' listen='0.0.0.0' passwd='test1234'/>
    <console type='pty'>
      <target port='0'/>
    </console>
  </devices>
</domain>

Nun muss die Festplatte noch erstellt werden, wir nutzen hierzu qcow2 als Image-Format:

qemu-img create -f qcow2 /home/hdd/test.img 10G

Damit haben eine 10 GB große Festplatte und erstellen nun den vServer mit einem CPU-Kern und 1 GB RAM:

virsh create /home/xml/test.xml

Nun sollte die VM ein virtuelles Interface vnet0 bei der Bridge br0 bekommen haben, das überprüfen wir:

brctl show

Es sollte nun auch ein VNC-Server auf Port 5900 gestartet wurden sein, dies können wir auch prüfen:

netstat -nap | egrep '(kvm|qemu)'

Als nächstes verbinden wir uns mit einem VNC-Client auf den Host-Server auf Port 5900, hier hört der VNC-Server der VM. Das Passwort lautet test1234.

Freie IP-Adressen

Damit sourceDESK weiß, welche IP-Adressen für die vServer noch zur Verfügung stehen, muss die Datei /root/free-v4.txt und/oder /root/free-v6.txt angelegt werden. In diese Dateien wird pro Zeile eine freie IPv4-/IPv6-Adresse eingetragen, sowie getrennt durch ein Semikolon das Gateway.

Beispiel:

1.2.3.4;5.6.7.8
5.6.7.8;5.6.7.8
9.0.1.2;5.6.7.8

Hinzufügen

Beim Hinzufügen eines Produktes in sourceDESK muss nur der Hostname (eventuell mit geändertem SSH-Port, zum Beispiel vm01.sourceway.de:923) und das Root-Passwort angegeben werden.

Sie können sodann die Einstellungen für den vServer vornehmen, hier können Sie die Anzahl der CPU-Kerne, den Arbeitsspeicher und die Festplatte einstellen.